Bild: falkart
1754 in Białystok (Polen-Litauen) geboren
1775 Umzug nach Eibenstock / Einführung der Tambourieren (Kunststickerei mit Häkelnadel)
1780 gibt Kurse in der Kunst der Kunststickerei mit Häkelnadel in Eibenstock
1780 heiratet Johann Christoph Nollain in der Dresdner Kreuzkirche (mit ihm zog sie später nach Werrmsdorf bei Oschatz)
1809 nach dem Tod ihres Ehemannes zog sie zu einer Tochter nach Dresden / sie hatte zehn Kinder
sie starb vermutlich 1809 in Dresden
22.09.2022 wurde eine Tafel zu Ehren Clara Angermanns am Museum Schatzhaus Erzgebirge, Bürgermeister-Hesse-Str. 7 in 08309 Eibenstock eingeweiht
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Angermann /
https://www.frauenorte-sachsen.de/die-frauen/clara-angermann/
In Eibenstock entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts aus dem bescheidenen heimischen Gewerbe der Tambourstickerei eine blühende Stickereiindustrie, welche der Stadt Wohlstand und Weltbekanntheit einbrachte. Die von den Frauen gefertigten Waren wurden zunächst durch ihre hausierenden Männer und ortsansässige Handelshäuser vermarktet. In den folgenden Jahrzehnten erfasste der neue Erwerbszweig das gesamte westliche Erzgebirge und das angrenzende Vogtland. Ab 1858 löste der Einsatz von Stickmaschinen schrittweise die Handarbeit ab. Die Zahl der Stickereibetriebe in Eibenstock wuchs von sechs im Jahr 1850 auf 57 im Jahr 1914. Nach der Teilnahme Eibenstocker Stickereiunternehmen an der Weltausstellung 1893 in Chicago wurden um 1900 bereits weite Teile des Weltmarkts mit Waren aus Eibenstock beliefert. Zwischen 1891 und 1908 unterhielten die USA zur Pflege der Geschä sbeziehungen sogar ein Konsulat in Eibenstock. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs brach der gesamte Weltmarkt für die Eibenstocker Erzeugnisse dauerhaft weg. Den Niedergang der Stickereiindustrie überstanden einige kleinere Betriebe, die nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst zu Produktionsgenossenschaften und schließlich 1972 zu den Volkseigenen Betrieben (VEB) „Sticktex“ und „Buntstickerei“ zusammengeschlossen wurden. Gegenwärtig existieren in Eibenstock noch zwei Stickereibetriebe.
Clara Angermann wurde durch ihre Hilfsbereitschaft zur Wohltäterin von Eibenstock, da sie den Frauen und Mädchen der Stadt in Notzeiten eine neue Erwerbsgrundlage vermittelte. Diese legte den Grundstein für einen Industriezweig, der in der Blütezeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts Weltbekanntheit erreichte und bis heute in Eibenstock ansässig ist. (Autor: Christoph Schwab)
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