Foto: Grimm
am 13.03.1928 in Netzschkau geboren
Eltern: Johannes und Ruth Hirsch
1934-1942 Volksschule
1942-1944 Lehre zum Farblithografen (Firma Carl Werner)
? kurzer Wehrdienst (Holland)?
1946-1950 Studium Malerei/Grafik in Frankfurt a.M. /unter Moritz Pathé (1893 - 1956)
1951 Übersiedlung nach Reichenbach/V.
Ab 1951 freischaffend
am 03.04.2000 stirbt Alfred Hirsch in Reichenbach
1997 Ausstellung Burg Mylau
2008 Ausstellung im Neuberinhaus Reichenbach
Künstler geht - seine Kunst bleibt (Nachruf)
Mit Alfred Hirsch verliert das Vogtland einen international anerkannten Tiermaler und Weggefährten
Freie Presse/Reichenbacher Zeitung / Mittwoch, 5. April 2000 / von Volker Müller
REICHENBACH. Ende März, Anfang April war meist die Zeit, wo die Witterung ihm längere Studien in freier Natur erlaubte. Da zog er hinaus an den Reuther Waschteich, in den von Kindheit an vertrauten Wald bei Hauptmannsgrün oder an einen hohen Hang im Göltzschtal.
Vielleicht ist es ein kleiner Trost: Alfred Hirsch hat das Nahen des Frühlings, das unvergleichliche Atem holen der Natur noch einmal erleben dürfen. Dass damit jedoch nun nicht neue Lebenskraft, sondern ein Abschied für immer verbunden war, erfüllt Menschen in seiner näheren Umgebung, aber auch an vielen Orten weit weg mit Schmerz und Trauer.
Der Verlust, der mit dem Tod von Alfred Hirsch verbunden ist, wird im Vogtland wohl erst nach und nach so richtig deutlich werden - im Gegensatz etwa zu manchem Punkt draußen in der Welt. So etwa im holländischen Enschede, wo der Reichenbacher stets zu jenen Besten zählte, die die Jury unter hun-derten von Bewerbern für eine Teilnahme an der internationalen Ausstellung „Wild in der Natur" auswählte. Oder im Naturkundemuseum in Leipzig, wo erst vor zwei Jahren eine umfassende Werkschau zu sehen war, die zahlreiche Besucher anzog.
Lange Arbeitstage im Atelier
So sehr sich Alfred Hirsch über die wachsende Anerkennung gefreut hat, die seinen konsequenten Weg als Maler belohnte: Nie hat er eine Stunde zu viel auswärts zugebracht. So schnell wie möglich wollte er wieder zurück an seine Arbeit.
Bis vor kurzem hat er noch manchen Tag zehn Stunden in seinem Atelier gestanden. Wir sind ihm heute für seinen Fleiß, seine strenge Auffassung vom Leben als Künstler unendlich dankbar, und auch nachfolgende Generationen werden es sein. Alfred Hirsch war ein Tiermaler, der Bleibendes geschaffen hat. In seine Ölgemälde, Aquarelle und Grafiken sind tiefe Vertrautheit mit der Natur eingeflossen,
In dem einen festgehaltenen Moment etwa, wenn eine Stockentenfamilie im gebrochenen Sonnenlicht zur Nahrungssuche aufbricht oder ein Graureiher sich mit schweren Flügeln über das bereifte Moor erhebt, sind unzählige Beobachtungen, Erlebnisse, Erfahrungen, innere Auseinandersetzungen eingeflossen. Deshalb sind Reh. Fuchs oder Bussard bei Alfretl Hirsch mehr als nur anziehende Erscheinungen in Feld und Wald; sie haben immer auch ein Stück Seele, sie können als Partner, als Gleiche empfunden werden.
Aber es ist nicht nur der Künstler zu würdigen. Alfred Hirsch war auch ein unentbehrlicher Begleiter, ein unvoreingenommener Beobachter des künstlerischen Lebens im nördlichen Vogtland 7,u kaum einer Ausstellungseröffnung fehlte er und war dann ein gesuchter Gesprächspartner. Er hatte keine Probleme, Gutes als gut zu benennen oder in weniger Ausgereiftem die hoffnungsvollen Möglichkeiten zu sehen, die darin oft tief verborgen - schlummerten.
Ehrung eine Ehrensache
Die Stadt Reichenbach hat in jüngster Vergangenheit in lobenswerter Weise an Bürger erinnert, die sich dank ihres Talents, ihrer Charakterstärke und Zielstrebigkeit und der aus all dem erwachsenden Lebensleistung in besonderer Weise ausgezeichnet haben. Alfred Hirsch gehört in diese Reihe. Er wird unvergessen bleiben.
Den engsten Angehörigen und Freunden gehört in diesen Tagen unser tiefes Mitgefühl.
Mit freundlicher Genehmigung: Bild Nr.1 aus dem Fundus: Auktionshaus Mehlis GmbH /
Hammerstraße 30, Plauen, Germany 00 49 3741 221005 / https://www.mehlis.eu/
Quellen:
Wir danken Frank Weiß für die freundliche Unterstützung und Genehmigung.
Quelle: Frank Weiß „Malerei im Vogtland“ / 2002 / Fotos: Hilmar Raddatz und Reinhard Feldrapp
Vogtlandmuseum Plauen - https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/vogtlandmuseum/dauerausstellung
Texte und Bilder: Internet / https://alfred-hirsch.de/ Freie Presse/Reichenbacher Zeitung / Mittwoch, 5. April 2000 / von Volker Müller
Zeitschrift Unsere Jagd 1/2000
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