Knoblauch, Georg (1888-1980)

1988 in Plauen geboren

43 Jahre als Landfriseur mit Fahrrad im Vogtland

Leider nichts weiter bekannt...

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Die Naive Malerei ist ein vielschichtiges Phänomen mit unterschiedlichsten Motivationen und Ausdrucksformen. Dieser Heterogenität hat man daher auch mit unterschiedlichen Bezeichnungen Rechnung getragen, die meist nur bestimmte Spektren abdecken, z. B. Sonntagsmalerei, Amateurmalerei, Instinktive Malerei, Neoprimitive oder Malerei des Heiligen Herzens. Zu den bekanntesten Vertretern der Naiven Malerei gehörte der Franzose Henri Rousseau (1844-1910), der auch (fälschlich) der Zöllner genannt wurde. Als Laienmalerei und aus traditioneller Volkskunst entstanden, hat sie im 20. Jahrhundert einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die professionelle Kunst ausgeübt (z.B. Marc Chagalls und Fernand Legers), wurde erforscht, gesammelt und ausgestellt. In spielerischer, selbstversunkener, volkstümlicher »Einfalt« und Ursprünglichkeit, oft unter Rückgriff auf archaische Urbilder und Darstellungsweisen schildert der naive Künstler, unausgebildet, aber auch unverbildet, seine Wahrheit, erlebte wie erdachte. Die Arbeiten authentischer Naiver sind in der Vielzahl der Adaptationen eher selten zu finden. Erfrischend in seiner Unbefangenheit und Erzählfreude ist das von dem Plauener Georg Knoblauch (1888-1980), der 43 Jahre lang als Landfriseur mit dem Fahrrad durch die Dörfer des Vogtlandes kam, 1962 gemalte Interieur einer Gaststube mit dem Titel »Der Gemeinderat«. Es würde wohl ein ernstes Thema verhandelt, meinte der Maler.

Frank Weiß „ Malerei im Vogtland“ S.52