am 14.09.1877 in Werdau geboren
26.04.1892 kommt er nach Oelsnitz/Vogtl.
Ab 1892 Lehrerseminar in Auerbach
1898 Hilfslehrer in Ebmath
1899 eröffnet er die neue Schule des Ortes
1901 kurzzeitig an der VII. Bürgerschule in Plauen tätig
1901 Lehrer an der II. Bürgerschule in Oelsnitz / Direktors Richard Seyfert (1862 bis 1940)
1914 warb er bei einem Vortrag auf der 38. Hauptversammlung des Oelsnitzer Schulaufsichtsbezirkes dafür, auf wissenschaftlicher Kinder zum Erkennen der Natur zu bringen und zwar durch eine
Auswahl des Stoffes, die auf dem „Heimatprinzip“ beruhe. Nitzsche setzte dies auch praktisch um: Zum einen durch die Betreuung eines nach
pädagogischen Kriterien gegliederten Schulgartens, zum anderem durch den Einsatz für die Kinder sozial benachteiligter Oelsnitzer Familien. Mit seiner Frau betreute Nitzsche vor dem Ersten
Weltkrieg die „Süßebacher Ferienkolonie“ für diese Kinder ( Enkel Gunther Nitzsche)
1936 durch den nationalsozialistischen Schulrat Albert Gaumitz mit 59 Jahren wegen einer akuten Erkrankungin den Ruhestand geschickt
er starb nach schwerer Krankheit am 14. November 1947
Er war der Vater des Lehrers und Malers Gerhard Nitzsche (1902 bis
1982) und des Künstlers Helmut Nitzsche (1914 bis 2002).
Helmut Nitzsche (1914-2002)
am 22.01.1914 in Oelsnitz/Vogtl. Geboren / Vater Emil Nitzsche (1877 bis 1947)
1928 bis 1933 Kunstschule in Plauen (unter Wilhelm Heckrott und Otto Lange)
Lange prägte in der Meisterklasse seine künstlerische Entwicklung entscheidend / Nietzsche gestaltet die St.-Katharinen-Kirche in Eichigt
1938 Schließung der Plauener Kunstschule durch die Nationalsozialisten
1938 Ausbildung Maler / Dekorationsmaler / Wanderschaft durch Süddeutschland
1939 Zeichner in die Generalbauinspektion Berlin
1942 - 1949 Kriegsdienst und 4 Jahre sowjetischer Kriegsgefangenschaft
1949 kommt nach West-Berlin
1950-1955 Studium an der Werkakademie Berlin-Charlottenburg (Schwerpunkt Kunst am Bau)
1955 Diplom / Aufträge Kunst am Bau / Wandbild Finanzamts Berlin-Spandau und plastisches Wandbild im Postamt
ab 1974 in Schwarzenfels – Vorderrhön (Hessen) / er speziallisiert sich auf Glasschmelztechniken und stellt mehr als 30 Kirchenfenster her
1984 Himmlisches Jerusalem in der katholischen Kirche Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz
1993 Erschaffung der Welt, Eucharistie Brot und Wein und Mosesfenster in der Pfarrkirche Heilige Familie in Berlin-Lichterfelde / auch andere Maltechniken wie Acryl- und Temperamalerei oder Putz-, Spachtel- und Gazetechniken kommen zum Einsatz
er stirbt am 20.07.2002 in Fulda
Gerhard Nitzsche (1902-1982)
Ehefrau Frieda (1907 bis 1992)
Vater Emil Nitzsche (1877-1947)
Söhne von Gerhard: Dresdner Bildhauer und Kunst-Professor Dietrich Nitzsche (21.01.1934 - 02.12.2018)
( Mosen-Denkmal in der Elsteraue / als Abguss seit 1997 auch vor dem Julius-Mosen-Gymnasium Oelsnitz/Vogtl.)
Dr. Günther Nitzsche aus dem brandenburgischen Trebbin
Eckard Nitzsche aus Eichigts / Pabstleithen
Eichigt/Bergen - Voller Freude hält Eichigts Bürgermeister Christoph Stölzel eine Schenkungsurkunde in der Hand. Denn: Die Söhne des Malers, Grafikers und ehemaligen Bergener Lehrers Gerhard Nitzsche haben der Gemeinde Eichigt anlässlich des 110. Geburtstags ihres Vaters 51 grafische Blätter geschenkt. Die Bilder sind seit einigen Tagen im "Kleinen Grafikkabinett" des Gasthauses Zur Grünen Linde zu sehen. Die Schenkungsurkunde, unterzeichnet von dem Dresdner Bildhauer und Kunst-Professor Dietrich Nitzsche sowie den Brüdern Dr. Günther Nitzsche aus dem brandenburgischen Trebbin und Eckard Nitzsche aus Eichigts Ortsteil Pabstleithen, hat Stölzel zu jüngsten Ratssitzung in Hundsgrün der Öffentlichkeit vorgestellt. Der emeritierte Professor aus Dresden ist auch in Oelsnitz kein Unbekannter. Die Handschrift des jetzt 78-jährigen tragen zahlreiche Plastiken; ein Mosen-Denkmal in der Elsteraue, ein Bildnis des aus Marieney stammenden Poeten am Gymnasium der Teppichstadt. Die in Bergen ausgestellten Bilder Gerhard Nitzsches sind zwischen 1928 und 1972 entstanden. Ein Original-Holzschnitt von 1938 zeigt einen Bauern beim Dengeln, der Holzschnitt von 1934 die Oelsnitzer Stadtkirche noch mit neugotischem Maßwerk, die uralte Eichigter Katharinen-Kirche ist mit Torbogen als Linoldruck im Jahr 1930 festgehalten worden. Recht nah am ländlichen Wirtshaus-Leben ist eine 1928 entstandene Radierung. Sie zeigt zwei rivalisierende Böcke im Bergener Gasthaus: einen gehörnten Ziegenbock und einen Bauern. Mit der Schenkung, so der Bürgermeister, wollen die in Bergen geborenen Söhne von Gerhard Nitzsche nicht nur das Schaffen einer großen vogtländischen Künstlerpersönlichkeit würdigen, sondern auch "Freude und Erbauung! bringen. Ein dickes Lob des Bürgermeisters: Ohne das Engagement des Bergener Heimatforschers Hans-Peter Tschaepe wäre die Ausstellung wohl nicht zustande gekommen. V-A.
Quellen und Literatur: Ronny Hager / Stadtanzeiger Oelsnitz vogtl 11-2017 /
Ronny Hager Stadtanzeiger Oelsnitz Vogtl 7-2012
Nitzsche, Gunther (o.J.): Eine Lehrer- und Künstlerfamilie aus Oelsnitz im 20. Jahrhundert.
Manuskript.
Thiene, Ernst (1924): Landeslehrerbuch des Freistaates Sachsen.
Dresden: Sächsischer Pestalozziverein, S. 54.
Lutz Hergert (1998): Lebenslinien in Glas und Farbe... Lebenswege von Oelsnitz über Berlin in
die Rhön – Der Künstler Helmut
Nitzsche im Gespräch. Freie Presse Oberes Vogtland vom 8./9.
August 1998.
Gunther Nitzsche: Eine Lehrer- und Künstlerfamilie aus Ölsnitz im
20. Jahrhundert. Manuskript, im Besitz des Verfassers.
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