eigentlich Eugen Paul Söllner
6. Juni 1877 in Jößnitz („Alte Schule“) als jüngstes Kind von 4 Kindern / Vater Heinrich Söllner
Kirchschullehrer/Kantor / Mutter stirbt zeitig (1881)
Ausbildung: Jößnitzer Volksschule /
1891-96 an der königlichen Industrieschule (spätere Kunstschule) zum Musterzeichner / Volontariat im Atelier von Prof. Friedrich Rudolf Zenker
1898 Vater stirbt an Schlaganfall
ab 1898 München Privatmalschule Moritz Weinholdt
1899 Kunstakademie bei Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz
erkrankt an Tuberkulose / Aufgabe des Atelier in München
Studiereise Alpen / Paris / besucht Worpswede?
1903 Vogtland zurück
freischaffend in Plauen / Studienreisen Paris, Worpswede und Italien
1907 Mitbegründer der Vereinigung vogtländischer Schriftsteller und Künstler
1908/09 Lungenheilstätte in Sülzhayn/Südharz
geheilt aber nur mit einem Lungenflügel - Italienreise
ab 1911 Fröbersgrün bei Plauen
Mitglied der 1907 gegründeten Vereinigung vogtländischer Schriftsteller und Künstler und der Malergruppe Vogtland
1937 Ehrung Frühjahrsausstellung im Sommerpalais Greiz (60. Geburtstag - er selbst nimmt nicht am Empfang teil)
1946 Beteiligung an Greizer Kunstausstellung und an der Gründung zum Kulturbund "Freie Vereinigung vogtländischer Künstler"
er verstarb am 28. 04.1947 in Fröbersgrün bei Plauen an seiner Lungenkrankheit
Mit freundlicher Genehmigung: Bilder Nr.8-10 aus dem Fundus: Auktionshaus Mehlis GmbH /
Hammerstraße 30, Plauen, Germany 00 49 3741 221005 / https://www.mehlis.eu/
Wir danken Frank Weiß für die freundliche Unterstützung und Genehmigung.
Quelle: Frank Weiß „Malerei im Vogtland“ / 2002 / Fotos: Hilmar Raddatz und Reinhard Feldrapp
Vogtlandmuseum Plauen - https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/vogtlandmuseum/dauerausstellung
Quelle: (Bilder Nr.11,12,13) Maler aus dem Kreis Plauen / Rat des Kreises Plauen Abt. Kultur / Frank Weiß 1985 / Text:Werke und Bauten MRP Heft 27 1964 (Vorwort R.Donnerhack
Bild Nr.14 = Heimat-Buch Vereinigung Vogtländischer Schriftsteller und Künstler / 2. Auflage / 1912
Paul Söllner konnten weder der Unterricht an der Plauener Industrieschule 1891-1896 noch das anschließende Volontariat im Atelier des Kunst- und Dekorationsmalers Friedrich Rudolf Zenker das geben, was sich der 1877 in Jößnitz geborene Lehrersohn an künstlerischer Ausbildung erhofft hatte. So studierte er ab 1898 in München an der Privatmalschule des Sachsen Moritz Weinholdt und dann an der Kunstakademie bei Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz. An Tuberkulose erkrankt, musste er schließlich sein Atelier in München aufgeben. Nachdem er noch eine Alpenreise unternommen hatte, kehrte er 1903 ins Vogtland zurück. Gesundheitlich gefestigt, hielt er sich vier Monate in Paris auf, wo ihn die Malerei des Impressionismus beeindruckte. Nach freischaffender Tätigkeit in Plauen musste er 1908/09 eine Lungenheilstätte in Sülzhayn aufsuchen. Lange zehrte er von den Eindrücken einer folgenden Italienreise. 1911 ließ er sich auf Dauer in Fröbersgrün bei Plauen nieder, wo er 1947 verstarb.
In dieser ländlichen Umgebung fand er seine Motive - die Landschaft und besonders ihre Menschen. In seinen besten Porträts erreichte er eine ungeschminkte Tiefe und Wahrhaftigkeit von beispielhaftem Charakter. Besonders bei den von einem langen, schweren, arbeits- wie entbehrungsreichen Leben gekennzeichneten Alten wurde er zum Menschenbildner, der über den Bauernmaler weit hinausweist, vor allem im reinen Porträt, aber auch im genrehaften Bild. Dem hochtalentierten, grüblerischen, suchenden Künstler gelang es, in das Wesen der Darzustellenden einzudringen und ihre stille Größe in schlichter Weise glaubhaft zu gestalten. Wesentlich für sein Werk war neben dem Bewusstsein bäuerlicher Abstammung und dem Leben auf dem Lande von Kindheit an das Studium in München, die Verehrung für Wilhelm Leibl und die Berührung mit Werken des Leibl-Kreises im weiteren Sinne sowie die zu Anfang des 20. Jahrhunderts auch im Vogtland intensiven Bemühungen um eine Heimatkunst. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern der 1907 gegründeten, am Heimatgedanken orientierten Vereinigung vogtländischer Schriftsteller und Künstler. Und es war gewiss kein Zufall, dass er, wie Gemälde beweisen, Worpswede besucht hat. Gegen eine Einverleibung seiner Kunst in die nazistische »Blut und Boden«-Ideologie verwahrte er sich entschieden. Als er 1937 anlässlich seines 60. Geburtstages in der Greizer Frühjahrsausstellung im Sommerpalais geehrt wurde, blieb er nicht nur wegen seiner Abneigung gegen öffentliche Auftritte fern. Bitter klingt, was der Sechzigjährige gelegentlich einer Restaurierung auf die Rückseite seines 1913 gemalten Bildes »Königsempfang« schrieb: »Läßt man den Maler zu Grunde gehen / Mag's mit dem Bilde auch geschehen!«
Quelle: Quelle: Vollmer, Matrikel der Münchner Akademie / Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Internet. Vogtländische Kulturblätter / Vogtlandmuseum Plauen - https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/vogtlandmuseum/dauerausstellung
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