Foto:® wolf schmidt-falkenstein
1922 in Kamenz/Sachs. geboren
1937-1940 Lehre als Dekorationsmaler
1941-1943 Militär, schwere Kriegsverwundung
1943-1945 Studium Kunstgewerbeschule Dresden,
Raumgestaltung, nebenher Malermeisterprüfung
Studium Hochschule für Bildende Künste Dresden
1947-1953 Wandmalerei (Prof. Rade) und
freie Grafik (Prof. H.-Th. Richter) Diplom Grafik und Malerei
1953 freischaffend als Maler und Grafiker in Dresden tätig
ab 1953 Studienreisen nach Polen, Frankreich, Spanien, Italien, Ungarn, Bulgarien,
Zypern, Peru, Türkei, Israel, Ägypten, Marokko, Skandinavien
ab 1953 künstlerischer Leiter von Mal- und Zeichenlehrgängen in Kamenz, Zittau, Dresden; mehrere Preise und Auszeichnungen
ab 1963 freischaffend tätig in Kamenz; starke Bindung zum Holz-Linolschnitt / Farbplatten
1955-1989 ca. 500 Glasbildfenster, Betonglasbildgestaltungen und Wandbilder in Kirchen; 63 kath. und evang. Kirchenraumneugestaltungen im Inland und 7 kath. Kirchen in Polen
1960 Kath. Kirche Heilige Familie Falkenstein/Vogtl.
1987 Barlach-Medaille
ab 1989 verstärkte Zuwendung zur Malerei
1993 Oberlausitzer Kunstpreis
2014 Erneuerung Kreuzweg Kath. Kirche Heilige Familie Falkenstein/Vogtl.
2003 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutsch
06.03.2016 in Kamenz/Sachs. gestorben
Austellungsbeteiligungen
seit 1953 über 150 Beteiligungen im In- und Ausland
1953-1959 Dresden, Berlin, Moskau, Fulda, Mongolische Volksrepublik, Hamburg, Bre 1960-1963 Rostock, Erfurt, Weimar, Meiningen, Leipzig, Schwerin, Berlin
1964-1970 Budapest, Bukarest, Breslau, Leipzig, Dresden, Bautzen, Görlitz
1971-1977 Prag, Budapest, Leipzig, Dresden, Berlin
1978-1986 Berlin, Hamburg, Bremen, Potsdam, Rostock, Stralsund, Erfurt, Dresden 1987-1999 Salzburg, Berlin, Kamenz, Dresden, Tschechien, Bautzen
2000-2003 Berlin, Homberg, Bremen, Münster, Dresden
2009 Schwarzheide (BASF)
Einzelausstellungen
seit 1953 über 90 Ausstellungen im In- und Ausland
1953-1963 Zittau, Görlitz, Weimar, Erfurt, Leipzig
1964 Krakau und Oppeln (Polen)
1965-1969 Meißen, Freiberg, Karl-Marx-Stadt
1970 Dresden - Kunstaustellung Kühl
1973-1978 Jena, Kamenz, Dresden, Berlin
1973 Dresden - Galerie Kunst der Zeit
1979 Schwerte - Katholische Akademie
Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburts-Tages würdigt das Museum der Westlausitz den Kamenzer Künstler Gottfried Zawadzki mit einer Ausstellung. Das Foto entstand bei einer Ehrung zu seinem 90. Geburtstag.
Das Museum der Westlausitz wird die Ausstellung am 18. November 2022 im Elementarium auf der Pulsnitzer Straße in Kamenz eröffnen. Ab 19. November 2022 ist sie zu besichtigen; dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie an allen Feiertagen (außer 24. und 31. Dezember sowie 1. Januar.)
Wir danken dem Sohn Herrn Thomas Zawadzki (Architekt Dipl.-Ing.) aus Kamenz für die freundliche Unterstützung und die Bereitstellung der Bilder.
Künstler unter sich - 2014 Gottfried Zawadzki (im Bild links, und Bild mitte) im Gespräch mit dem Falkensteiner Künstler Wolf Schmidt-Falkenstein. Bild rechts: Maria Kubasch, sie war jahrelang Haushälterin in der Kath. Kirche Heilige Familie in
Falkenstein/Vogtl. und enge Freundin Zawadzkis in dessen Atelier. Fotos:
® Wolf Schmidt-Falkenstein
Geleitwort des Oberbürgermeisters Roland Dantz zum 90. Geburtstag von Gottfried Zawadzki im Mai 2012:
Ein Leben für die Kunst
„Idee – Komposition – Handwerk – Spiel,
so ist große Kunst möglich“
Gottfried Zawadzki
Zum Geleit
Gottfried Zawadzki kann auf ein erfülltes Künstlerleben zurückblicken. Dabei geht es nicht
darum, künstliche Zäsuren zu schaffen zwischen dem Künstler vor 1989 und danach.
Sicher haben sich manche Bedingungen seitdem geändert. Doch sind für einen großen Künstler, und von solch einem ist hier die Rede, die vergehenden äußeren Umstände absolut prägend? Oder ist es vielmehr nicht so, dass er sie mit seinem Schaffen, seinen Werken transzendiert. Sicher haben Umstände ihren Einfluss. Doch ist es nicht viel
entscheidender, wie der Mensch, der Künstler sie wahrnimmt, sie ihm zum Ausgang seines Tuns oder
zum Material werden? Es ist nicht eine – wie auch immer geartete – inhaltliche Botschaft, sondern die Form, die den Künstler letztendlich ausmacht, dort muss er inkommensurabel sein. Dass dies auf Gottfried Zawadzki zutrifft, beweist sein
Schaffensdrang, seine „Handschrift“, die Suche nach neuen Ausdrucksmitteln, ohne dabei je modernistisch geworden zu sein. Er ist sich in seiner Entwicklung als Künstler treu geblieben, hat Werke geschaffen, die vom Kern seines Denkens und Fühlens ausgehen und die den Betrachter
berühren.
Geboren in Kamenz 1922, begann alles mit der Lehre als Dekorationsmaler in den Jahren 1937-40,
gefolgt von seinem Studium der Malerei und Raumgestaltung ab September 1943 an der
Kunstgewerbe-Akademie in Dresden. Zuvor hatte er als Soldat schwer verletzt und
nur knapp den 2. Weltkrieg überlebt.
Die Anlagen des Künstlerischen bei Gottfried Zawadzki wurden ab dem Jahr 1947 weiter gefördert
durch das Studium an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, in Wandmalerei
bei Professor Carl Rade und in freier Grafik bei Professor Hans Theo Richter,
denen er vieles verdankt. 1953 erhielt er sein Diplom und war dann freischaffend als Maler und Grafiker in Dresden tätig bis er 1963 den Mittelpunkt nach Kamenz, seinem Geburtsort, verlegte. Sicher hat ihn Dresden, Kamenz, die Region als Mensch und
Künstler geprägt, doch waren es auch die für eine bestimmte Art von Künstlern so lebens- und
schaffensnotwendigen Studienreisen, so nach Polen, Ungarn, Marokko, Israel, Peru,
Skandinavien, um nur einige zu nennen, die ihm menschliche Begegnungen ermöglichten und ihn neue Landschaften und Sichten kennen lernen ließen. Der Entdeckung der großen Welt in all den Jahren, die der Kunst darin eingeschlossen, stand ein Familie – die kleine Welt – bei, ohne deren Verständnis und
„Mitgehen“ Gottfried Zawadzki nicht der Künstler hätte sein können, der er heute
ist.
Aufbauend auf diesem stark verkürzten Abriss seines Lebens – wer mehr erfahren möchte, dem sei sein Buch „Lebensspiegel -
Episoden“ empfohlen –, ist der Mittelpunkt für Gottfried Zawadzki seine Kunst. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zeigen einen auch noch jetzt rastlosen Künstler. Nicht zu vergessen die Gestaltung von Kirchenräumen, gleich ob
katholischer oder evangelischer Provenienz, die bis 1989 sein künstlerisches Leben
entscheidend mit beeinflusst haben.
Sein künstlerisches Schaffen hat öffentliche Würdigung erfahren – so wurde ihm 1987 die Barlachmedaille und 1993 der Oberlausitzer Kunstpreis verliehen. Höhepunkt der öffentlichen Ehrung war die Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse am
Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Diese bekam er nicht nur
in Würdigung seines künstlerischen Schaffens vor und nach 1989, sondern auch als
Mentor für Kunstinteressierte und -erzieher, Studenten und Schüler, denen er in ehrenamtlichen Lehrgängen seine Kunst- und Lebenserfahrungen vermittelte. Hierzu gehört auch der 1990 gegründete Westlausitzer Kunstverein, dem er jahrelang prägend vorstand und durch den maßgeblich eine neue Generation von Künstlern aus Kamenz und
Umgebung entstand. Gottfried Zawadzki kann auch hier stolz zurückblicken, war er
es doch, der zum Anreger, Begleiter und Partner dieser jungen Künstlerinnen und
Künstler wurde. Und so hat er auch Anteil am Weltruhm eines Georg Baselitz, der bei ihm die ersten Schritte in die Welt der Kunst tat. Sicherlich wäre es vermessen zu sagen, ohne Gottfried Zawadzki gäbe es keinen Georg Baselitz; er wäre aber vielleicht ein anderer, wenn Gottfried Zawadzki nicht gewesen wäre ...
Der Maler Gottfried Zawadzki begeht in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Nicht allen gelingt es
im hohen Alter weise zu werden oder besser zu sein. Er hat seiner Geburtsstadt
Kamenz viel gegeben. Seine Vitalität, seine Zuversicht aufs Leben ist im guten Sinne ansteckend. Sein Künstlertum, die Schaffung neuer Farbkontinente laden den Betrachter ein, die Welt neu und anders zu betrachten. Dies wird auch an den im vorliegenden Katalog veröffentlichten Werken deutlich, der Arbeiten aus den letzten
sieben Jahren zeigt. Ein Teil davon sind in diesem Jahr auch in einer Ausstellung
in Dresden in der Dreikönigskirche und in einer Präsentation im Museum der
Westlausitz in Kamenz zu sehen.
In einem Gespräch mit Gottfried Zawadzki, hat er das Bild „Urknall“ zu einem seiner wichtigsten
Arbeiten gerechnet. „Sonne, Mond, Milchstraße und der Sternennebel im
Kosmos – so erkläre ich mir die Dinge. Was hat sich bewegt? Das Wort „Kommende“
hat plötzlich Bedeutung.“ Lassen wir Gottfried Zawadzki durch seine Bilder und
Gedanken „zu Wort“ kommen.
Roland Dantz, Oberbürgermeister der Lessingstadt Kamenz
Kamenz, im Mai 2012
Quellen:Homepage Stadt Kamenz / https://www.kamenz.de/kunst-in-kamenz.html
Homepage des Künstlers / https://www.malerei-zawadzki.de/
Bilder: Privatbesitz Wolf Schmidt-Falkenstein
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