Ingo Glaetsch

Jahrgang 1972 - Abstrakte Interpretationen der Moderne

  • 1972 in Rodewisch geboren / Wohnort Falkenstein
  • Seit 1980 Autodidaktische künstlerische Entwicklung
  • 1988-1998 Lehre zum Stahlbauzeichner – Falkenstein
  • 1991-1998 Erste Unabhängige und gemeinsame Ausstellungen in Zusammenarbeit mit dem Atelier Blechschmidt Falkenstein
  • 1998-2003 Studium der Architektur, WHZ Reichenbach
  • 2001-2002 Arbeit als Architekt und Künstler in Durban - Süd Afrika
  • 2003-2004 Architektenrolle bei M2r Architekten und Mitwirkung am Entwurf der Vogland-Arena Klingenthal, in London – Großbritannien
  • Seit 2005 Erste unabhängige Werk Ausstellungen in Großbritannien
  • 2004-2009 Associate Projekt-Architektenrolle bei Foster + Partners Architekten London Seit 2009 Gründung der unabhängigen Künstlerplattform www.Glaetsch-ART.com
  • 2009-2010 künstlerische und architektonische Schaffensphase in Tahiti - Französisch Polynesien
  • Seit 2011 Freischaffende künstlerische Tätigkeit in Großbritannien, Europa und den Vereinigten Arabischen Emiraten von seinem Atelier in Glasgow - Schottland.




 

Quelle: Unter'm Vuegelbeerbaam / Geschichten, Gedichte und Lieder rund um die Geigenbachtalsperre in vogtländischer Mundart / Walter Reinhold / Illustrationen: Ingo Glaetsch / Jahr ?

 


Angefangen mit den ersten Zeichnungen, und während meiner gesamten, bislang ueber 26 jaehrigen, Karriere in Kunst und Architektur, habe ich Techniken in verschiedenen Medien wie Bleistift, Holzkohle, Pastell, Acryl, Öl und Skulptur studiert und praktiziert. Dieser Erfahrungsaustausch war von wesentlicher Bedeutung um das Verständnis und die Wirkung von Techniken zu steigern und für mich neue Wege des Ausdrucks in meiner Kunst zu entschliessen.

"Klare Linienzeichnungen haben mich schon immer fasziniert: Ich liebe die Schaerfe und Genauigkeit des Details, aber gleichzeitig die kuenstlerische Freiheit, die damit erreicht werden kann.

Diese Wertschaetzung spiegelt sich in vielen meiner Arbeiten wie "The Dance", "Quijote" und der AnsichtsSerie meiner Heimatstadt Falkenstein im Jahr 1992 wider.
Seitdem habe ich nie aufgehört, das Potenzial von Linienzeichnungen zu erweitern. Anfaenglich autodidaktisch, intensivierten sich meine Studien in den verschiedenen Medien während der Zusammenarbeit mit dem Atelier Wolfgan Blechschmidt in Falkenstein und meines Architekturstudiums in Reichenbach. Während dieser Praxiszeit in Deutschland und Südafrika enstanden verschiedene architektonische Szenen in Farbe, Holzkohle, Tinte und negativen Gravurtechniken bis ich schliesslich 2003 nach Grossbritannien übersiedelte.

Die Themen meiner Szenen finde ich in meinem direkten Lebensumfeld, auf Reisen und architektonischen Studien. Durch das Skizzieren, in der Regel in Bleistift oder Tinte und Feder, sammelt sich Material fuer meine nächsten Leinwand Szenen in unzaehligen Skizzenbüchern.

Auch in diesem frühen Stadium des Prozesses behalte ich ein spezielles Format im Auge, dass, wie ich fuehle, die Geschichte einer bestimmten Szene am besten uebersetzt und Leinwandgroesse und Format werden daraufhin sorgfaeltig komponiert.
Jede Uebersetzung der kleinen Skizzen auf die grossformatigen Leinwaende findet Frei Hand statt und ich verwende nie Projektionen oder Skalierungshilfen. Stattdessen wende ich ziemlich unorthodoxe Methoden an um einige Fluchtlinien (architektonische Perspektivumrisse von Gebäuden oder Ansichten) auf der grundierten Leinwand in Graphit hervorzuheben bevor das eigentliche Medium in fluessigem Acryl aufgetragen wird.

"Der Abstand zur Oberfläche ist mir sehr wichtig, um die korrekte Perspektive zu erreichen, und so verwende ich fuer die wenigen vorbereitenden Umrisse auf der Leinwand einen meiner langen Golfschlaeger mit einem befestigten Graphitstueck.

Diese scheinbar ungewoehnliche Methode erlaubt mir, die Fluchtlinien meiner Kompositionen frei zu ziehen, nicht unähnlich mit dem Prozess der alten chinesischen Kalligraphie, bei der die Schriftzeichen mit langen Utensilien entweder in Sand oder Tinte auf Papier in ueberdimensionalen Formaten dargestellt wurden.

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Einflüsse

"Oft kommt es vor, dass die Erscheinung des flüssigen Mediums von gegossener Farbe in meinen Werken mit Jackson Pollocks Technik verglichen wird und nach wie vor habe ich grossen Respekt vor seinen einzigartigen abstrakten Interpretationen unserer modernen Welt ...

... Mein Ziel ist es jedoch, mit dem Wesen der architektonischen Formen und deren Einfluss auf unsere Bewusstsein umzugehen - daher verstehe ich meine Arbeit als abstrakt-realistischen Ausdruck unserer erbauten Umwelt.
Die figürlichen Arbeiten von Gustav Klimt, Egon Schiele und Picasso haben die Richtung meiner Arbeit stark beeinflusst. In ihrer Zeit hielten sie die Essenz des Themas durch ihre hervorragenden intuitiven Linienzeichnungen in verschiedenen Medien fest. Darüber hinaus beeindruckten mich die Strassenszenen von Claude Monet und Camille Pissarro durch ihre Fähigkeit, das lebendige Straßenleben auf das Wesentliche zu reduzieren, bisweilen sogar abstrakt und ihrer Zeit voraus, Bis heute vermitteln sie noch die zeitlose Lebendigkeit der Metropole Paris waehrend der Belle Epoche.

Diese Liebe zum Detail wurde waehrend der fruehen Zusammenarbeit mit dem Atelier Blechschmidt in Falkenstein gefoerdert.
Während meines Architekturstudiums hatte ich das Privileg als Assistent mit dem erfolgreichen deutschen Maler und Bildhauer Prof. Hartmut Hornung zu arbeiten, der an der Meisterschule fuer Bildhauerei in Wien unter Alfred Hridlicka taetig war und immer freie Handzeichnungen ermutigte. Der Materie Ausdruck zu verleihen, in einer Welt die zunehmend der Technologisierung unterworfen ist. Diese bereichernde Erfahrung beeinflusste die Richtung meiner Arbeit sehr und meine aktuellen Arbeiten reflektieren diese bestaendige Suche nach neuen Ausdrucksmoeglichkeiten.

Synopsis

Auf den ersten Blick wirkt Glaetsch's Werk oft als scharfe Linienzeichnung in Tinte und Feder - das traditionelle Medium für architektonische Studien.

Nähert man sich jedoch den meist grossformatigen Leinwaenden, kristalliesiert sich seine Technik als einzigartig heraus. Er laesst das fluessige Medium in kontinuierlichen Linien auf die Leinwand fliessen, ohne sie zu berühren. Einmal gezeichnet, kann nichts korrigiert werden und mit außergewöhnlicher Koordination macht der Künstler die Herausforderung der Kontrolle zu einem befreienden Prozess.
Diese Spannung zwischen dem visuellen Knochengeruest einiger der markantesten Gebäude der Welt und dem flüssigen Fluss der Linie gibt seinem Werk eine deutliche Vitalität. Die gegossene Linie meandert - verbreitert - verengt, verwebt sich, und wenn schliesslich der Umriss erkennbar wird, zeichnet sich ein Gewebe komplizierter Details ab, das den Charakter weltberühmter Konstrukte aus Ziegelstein, Glas und Stahl wiederspiegelt.

Glaetsch hat ein natuerliches Auge für die Architektur - es ist sein Fokus und seine Kuriositaet seit seinen frühen Arbeiten für ein Stahlbauunternehmen in Falkenstein und dem Studienabschluss als qualifizierter Architekt im Jahr 2003. Danach arbeitete er in einigen der renomiertesten Architekturbueros, wie M2r in London, wo er am Entwurf der Voglandarena Weldcupsprungschanze mitwirkte bis hin zu der Associate Position für Lord Norman Foster in den Jahren 2004-2009 wo er Grossprojekte an den Londoner Flughaefen Heathrow und Stansted vom Entwurf bis zur Fertigstellung verwirklichte. Dies vermittelte ihm wiederum einen reichen Erfahrungsschatz in Funktionalitaet und visueller Wirkung von Architektur auf den Betrachter, etwas das in seiner Kunst spuerbar wargenommen werden kann.

Bis heute fährt er fort, die professionellen Rollen als Architekt und Künstler zu vereinen und wirkt gelegentlich als unabhaengiger Berater für einzigartige konzeptionelle architektonische Projekte, waehrend die Nachfrage nach seinem Kunstwerken stetig getiegen ist. Dieses symbiotische Verhältnis von miteinander verflochtenen Disziplinen führt zu einem reichen Erfahrungsaustausch und beeinflusst die Arbeit in beiden Richtungen. Das visuelle Spiel zwischen pragmatischer Architektur, Proportion und Harmonie, Form und Funktion spiegelt sich in seiner Kunst immer wieder. Den Bezug auf seine Lebensumgebung einbringend realisierte er zeitgenössische architektonische Studien seit den frühen 90er Jahren.
Die meisten seiner Arbeiten sind kühne Kompositionen in Schwarz-Weiß die das sonst strenge Detail der architektonischen Form abstrahieren. Das Bewusstsein ihrer komplexen visuellen Dichte wird durch das sichtbare "Rueckgrat" in seinen Bildern gesteigert. In einigen seiner Werke kontrastiert er jedoch die gebaute Materie von ihrem umgebenden Kontext durch den gezielten Einsatz reicher monochromer Schichten aus Ocker, Kadmium oder Phtaloblauen Farbtoenen, die als Hommage an die dramatischen Töne des städtischen Himmels erinnern sollen. Dies wiederum verleiht den Szenen eine aussergewoehnliche Lebhaftigkeit.
In den vergangenen 22 Jahren realisierte er zahlreiche kommerzielle und private Kommisionsprojekte in Deutschland, Großbritannien sowie Uebersee wie den Vereinigten Staaten, Südafrika und Australien bis hin zu exotischen Zielen wie Tahiti, in Französisch-Polynesien und Alaska. In Zusammenarbeit mit namhaften Gallerien verkauft er seine Arbeiten erfolgreich in Grossbritannien, Dubai, Abu Dhabi, Bahrain und Saudi-Arabien, wo diese hoch geschätzt sind.

"Die meisten seiner Arbeiten sind kühne Kompositionen in Schwarz-Weiß, die das sonst so strenge Detail der architektonischen Form abstrahieren. Das Bewusstsein ihrer komplexen visuellen Dichte wird durch das sichtbare "Rueckgrat" in seinen Bildern gesteigert.

Chronologie:

  • Seit 2009 Gruendung von Glaetsch-ART unabhaengiger Kuenstlerplatform
  • 2004-2009 Associate Position bei Foster + Partners Architekten London - UK
  • 2003-2004 Architektenrolle bei M2r Architekten London - UK
  • 2001-2002 Arbeit als Architect und Kuenstler – Sued Afrika
  • 1998-2003 Studium der Architektur, WHZ Reichenbach - Deutschland
  • 1991-1998 Erste Gemeinsame und unabhaengige Austellungen in Deutschland
  • 1988-1998 Stahlbauzeichnerteatigkeit – Stahlbau Seidel Falkenstein Germany
  • Seit 1980 Autodidaktische Entwicklung verschiedener grafischer Techniken
  • 1972 Geboren in Deutschland

Ausstellungen:

  • 2015 ‘VEDO CORPORATE ART’ Private Ausstellung Gallery Different, London – Grossbritannien
  • 2014 ‘OF DUBAI AND ABU DHABI’ Private Ausstellung Gallery One, Dubai – Vereinigte Arabische Emirate
  • 2013 ‘OF RICHMOND AND LONDON’ Private Ausstellung Gallery One, London - Grossbritannien
  • 2012 Private Ausstellung Richmond London - Grossbritannien
  • 2010 Oeffentliche Ausstellung zur 120jaehrigen Gruendung von Papeete Tahiti – Franzoesisch Polynesien
  • 2009  ‘Scenes de Papeete’ Private Ausstellung Tahiti – Franzoesisch Polynesien
  • 2006 ‘THE OLD THEATRE BATTERSEA’ Private Ausstellung - Grossbritannien
  • 2005 ‘LINES’ Exhibition London red gate gallery - UK
  • 2001 ‘VOGELBEERBAUM’ Illustrationen fuer den Mundartdichter R. Walter Werda - Germany
  • 2000 ‘DUCTUS’  Skizzen und Bilder Ausstellung der Schmidt Bank Falkenstein - Germany
  • 1997 ‘UNTYPISCHE ANSICHTEN’  Private Ausstellung Gallerie Viehweg – Germany
  • 1991-94 ‘IILLUSIONS’  Gemeinsame Ausstellungen mit dem Atelier Blechschmidt - Germany